
Ausgerechnet mir muss das geschehen! Ich werde ja nun wirklich nicht müde meine Antipathien für die FDP (die sogenannten "Liberalen" - ein echter Hohn) überall kundzutun. Ich kann das in Diskussionen auch begründen (aber das wäre ein anderer Blogbeitrag) und ich gehöre auch nicht erst seit Westerwelles asozialen Entgleisungen zu den FDP-Skeptikern. Mein Misstrauen und meine Ablehnung gegenüber dieser
Splitterpartei für die oberen Zehntausend ist tief in meiner politischen Auffassung verwurzelt. Ich könnte mir vorstellen u.U. jede andere demokratische Partei zu wählen (ja, auch die CSU, da staunt ihr, mh?), aber niemals niemals niemals die FDP. Gerade jetzt in der Endphase der NRW-Wahlkampfs stoßen mir die allgegenwärtigen Plakate vom NRW-FDP-Oberhoncho Pinkwart und seinen FDP-Strebern wirklich übel auf. Selbst die lächerlichen Plakate der braunen Brandstifter von Pro NRW entlocken mir nur ein müdes Lächeln (Nazipack halt,
gähn), aber die gelb-blaue Beulenpest macht mich wirklich aggressiv. Und ausgerechnet
ich muss heute in meinem GMX-Postfach eine Wahlwerbe-eMail der FDP vorfinden.
Ich halte es für sehr problematisch, wenn Provider von Internetdiensten nun Wahlwerbung für die eine oder andere Partei buchen. Mir ist klar, dass die Free-Provider hauptsächlich durch Werbung finanziert werden und ich nehme auch wirklich ohne Mucken jede nicht-sittenwidrige Werbung für irgendwelche Produkte an und klicke sogar das eine oder andere Mal auf die Links, wenn sie mir interessant erscheinen. Aber massenhaft versandter Wahlwerbe-Spam? Das ist doch nun wirklich nicht notwendig und nicht wünschenswert - egal für welche Partei. Wie groß wäre denn der Aufschrei, wenn GMX eine Wahlwerbemail der "Linken" versandt hätte? Dabei werden beide Parteien in Umfragen ungefähr derselbe Stimmenanteil vorhergesagt. Ich kann mir das lebhaft vorstellen, wie sich die Konservativen über "Propaganda wie zu DDR-Zeiten" und "digitalen Populismus" aufregen würden. Aber bei den eindeutig unsozialeren Neoliberalen ist das freilich etwas anderes, weil sie seit Jahrzehnten Teil der politischen Nomenklatur sind und kein Mensch mehr ihre demokratische Legitimität hinterfragt.
Ich habe mich umgehend bei GMX beschwert:
Hiermit möchte ich mich nachdrücklich über die Wahlwerbung der
Splitterpartei der oberen Zehntausend FDP in meinem Postfach beschweren. Ich
will nicht von Herrn Pinkwart, Herrn Westerwelle oder sonstigen
Exponaten dieser sozialen Brandstifter-Partei digital mit Wahlwerbe-Spam
belästigt werden. (...) Falls GMX solche oder ähnliche
Aktionen zur NRW-Wahl plant, sehe ich mich gezwungen meinen langjährigen
Account bei Ihnen zu löschen. Ich verstehe, dass GMX sich vor allem
über Werbung finanziert, aber von Wahlwerbung sollte GMX Abstand nehmen (...) Ich möchte auf
keinen Fall einen Account bei einer Firma haben, die den Eindruck erweckt, ihre Sympathien
(für die FDP) durch Wahlwerbung kundzutun. Internet-Provider sollten sich lieber neutral verhalten, ich kriege ja auch keine Wahlwerbung von meinem
Telefonprovider (...)
Falls ihr euch auch über diese ungebetene Werbung geärgert habt, empfehle ich euch, auch an GMX zu schreiben und gegen die FDP-Müll aufs Schärfste zu protestieren. Nun wenn die genügend negatives Feedback von den Kunden haben, werden die so etwas nicht noch einmal machen. Ich für meinen Teil habe einen meiner zwei GMX-Accounts gelöscht: Mit so etwas will ich nichts zu tun haben und will es auch nicht "erdulden" müssen, nur weil ich einen kostenlosen Service in Anspruch nehme.